Tod

Nichts ist schwerer als einen geliebten Menschen zu verlieren by @freric1973

Nichts ist schwerer als einen geliebten Menschen zu verlieren by @freric1973

Und schon wieder hat das Schicksal zugeschlagen. Diesmal traf es einen Freund, der schon älter war. Bei ihm hat es keiner erwartet. Immer schon hatte er Probleme beim Wasserlassen. Nun, vor 3 Wochen der Schock. Metastasen im Bauchraum und Prostata, der Krebs hatte so leise vor sich her gewuchert. Die Ärzte haben sich nicht mehr getraut seinen Körper zu öffnen. Er kam vergangene Woche in ein Hospiz. Und starb 2 Tage später dort. Friedlich, nicht alleine.

Na klar, jeden Tag sterben Menschen zu Tausenden und Abertausenden. Wir können es schlecht verhindern. Sie sterben an Krankheiten, am Alter, an Einsamkeit, Hunger oder Krieg. Und ja, es ist furchtbar und zum Fürchten. Es hört nicht auf. Wir müssen damit leben – weiterleben. Die Trauer setzt bei uns Menschen ein, wenn ein uns nahestehender Mensch gestorben ist. Der Mann, die Frau, Oma oder Opa, Tante, Geschwister, ja leider auch Kinder oder gute Freunde. Doch was ist Trauer genau? Ein Gefühl der Traurigkeit durch den Tod eines geliebten Menschen hervorgerufen?

Psychologisch betrachtet ist Trauer eine Basisemotion, die wir schon als Kind in die Wiege gelegt bekamen. Der Verlust von Dingen, aber auch von Lebensumständen oder Personenverlust löst diese Emotion aus. Es gibt verschiedene Basisemotionen aus denen dann Gefühle resultieren. Bei der Trauer sind es zum Beispiel: Unglücklichsein, Mutlosigkeit  Betroffenheit, Enttäuschung oder gar Verzweiflung.
Doch egal wie wissenschaftlich wir an die Sache herangehen, sie beleuchten können, sie erklären können… entfliehen können wir der Trauer zumeist nicht. Unsere Gesellschaft ist oftmals so, dass gerade die Trauer als ein Makel empfunden wird, der gefälligst nicht zu zeigen ist –  Und diese Emotion wird oftmals und fälschlicherweise als Schwäche interpretiert. Dabei ist es doch so wichtig zu weinen, zu klagen, zu beten und zu flehen. Dies ist doch so notwendig, weil wir so der Trauer Ausdruck verleihen können und müssen. Wir können Trauer nicht einfach ins Klo kippen und herunterspülen. Trauer braucht Zeit, Geduld und nochmal Zeit. Wenn wir uns auf ein kommendes Ereignis freuen, zeigen wir dies doch auch, oder?

Gibt es Universalrezepte für das „richtige“ Trauern? Ich glaube nicht. Genauso verschieden wie wir Menschen sind, gibt es verschieden Arten des Trauerns, ganz individueller Natur. Viele trauernde Menschen erleben die schwerste Zeit der Trauer erst nach einem halben Jahr und bedürfen auch dann Mitmenschen, die ihnen zuhören und auch alltägliche Hilfen anbieten. Der Spruch: „Das wird schon wieder!“ dürfte so ziemlich das Überflüssigste sein, der gesagt werden kann, denn: NEIN, es wird nie wieder so sein wie vorher und impliziert eher Ratlosigkeit aufseiten des Ratgebers. Tote kehren nun mal nicht zurück. Auch, wenn solche Floskeln nur gut gemeint sind. Trauernde sind nicht dumm, sie trauern und brauchen liebe Menschen um sich herum, die ihre natürlichen Stimmungsschwankungen aushalten können, die zuhören können. Eine leise Umarmung hilft oft mehr als viel Reden.

Was mir immer wieder zu Ohren kam war der Satz: „Melde Dich einfach, wenn Du etwas brauchst.“ Die allerwenigsten Menschen melden sich in ihrer Trauer, wenn sie etwas brauchen, sie wissen oft selbst nicht, was sie brauchen. Da hilft eigentlich nur: Hingehen, zuhören und die Augen offen halten. Wie kann ich dem Trauernden zur Hand gehen? Verwahrlost er/sie vielleicht seelisch? Meidet er/sie Kontakt und versinkt innerlich und möchte ja keinem zur Last fallen? Die Symptome von Trauer sind so vielfältig, da hilft nur „Da-Sein“.

Ich musste dies jetzt mal loswerden, vielleicht ist es meine Art der Trauer.

 

Herzlichst

Freric

Das bundesweit erreichbare Trauertelefon der Diözese Augsburg:

0821 3166 2611, täglich von 9–13 Uhr zur Vereinbarung einer Gesprächszeit
In dringenden Fällen 0171 3165 847, auch via SMS, Whatsapp, Treema oder Signal.
Die Ansprechpartner dort sind speziell  geschult und können bei Bedarf Ansprechpartner vor Ort  vermitteln.

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Unterhalten wir uns über Drogen. Und Alkoholsucht. by @freric1973

Unterhalten wir uns über Drogen. Und Alkoholsucht. by @freric1973

Keine Sorge, liebe Leserin und lieber Leser, es wird keine Predigt über den Konsum von Drogen. Ich als bekennender trockener Alkoholiker bin nicht vom Saulus zum Paulus geworden. Meine Alkoholsucht habe ich selber zu verantworten und ich renne jetzt trotzdem nicht in alle Kneipen und Bars um die Gäste dort zu bekehren oder zu belehren wie schädlich der Alkoholkonsum sein kann. In manchen meiner Tweets auf Twitter schreibe ich gerne drunter: Alkoholsucht ist eine Krankheit und keine Einbildung. Dies hat einen Hintergrund. Die Übergänge von Gebrauch, Missbrauch und Abhängigkeit von psychoaktiven Substanzen sind fließend. In meinem Fall war der jahrelange Missbrauch von alkoholischen Getränken ausschlaggebend dafür, dass ich irgendwann nicht mehr ohne auskam und ich mir die Welt klar saufen musste, sprich ich wurde zum Pegeltrinker. Uhrzeiten spielten keine Rolle mehr, ob morgens, mittags oder abends… ich brauchte meine 1,5 bis 2 Promille um den Tremor (Zittern der Hände) ruhig zu stellen. Und dies durchgehend. Während des Entzuges erhielt ich ein Neuroleptika (Distraneurin), welches mich beruhigte und die schlimmsten Nebenwirkungen des Entzuges abschwächte und das Gehirnhälftenschlackern verhinderte. Das bedeutet, dass ein kalter Entzug ohne Medikamentengabe, unter ärztlicher Aufsicht, tödlich enden kann. Man darf also gewarnt sein. Nichtsdestotrotz ist z. B. dies Distraneurin ein hervorragendes Mittel um einigermaßen heil dadurch zu kommen, hat aber einen entscheidenden Nachteil: Es macht süchtig. Jetzt mag die Leserin und der Leser denken. Na toll, von der Alkoholsucht in die Tablettenabhängigkeit… Und der Unterschied ist jetzt…. was? Nun das Medikament wird schleunigst wieder abgesetzt und man lässt es ausschleichen. Es wird lediglich für die Dauer des Entzuges gegeben. Deswegen beinhaltet der Entzug eben die ärztliche Aufsicht. Stationär. Damit sind wir schon beim nächsten Thema: Medikamentensucht. In der Langzeittherapie war ich erstaunt wie viele Menschen es gibt, die auf ganz spezielle Medikamente abfahren. Die meisten davon waren Apotheker-/innen und Menschen aus den Pflegeberufen. Ich konnte es kaum glauben, doch aus vielen Gesprächen mit den Mitpatienten erschien es mir logisch. Die Apotheker kommen leichter an bestimmte Medikamente ran, da ist die Hemmschwelle diese auch einzunehmen geringer. Die Gründe warum sie dies taten, waren vielfältig. Stress, Druck, Einsamkeit etc. Die Patienten aus der Pflege gaben Personalmangel, Stress, Überstunden, Druck von oben an und bedienten sich am leicht zu erreichenden Giftschrank. Es gibt Medikamente welche ordentlich high machen und/oder die bestimmte Situationen leichter schultern lassen. Aufputschende Wirkungen sind da ausdrücklich erwünscht. Bei Missbrauch gilt hier ebenso wie beim Alkoholmissbrauch: Die Sucht/Abhängigkeit ist hier nicht fern. Wer hier schon mal eine Entziehung durchgemacht hat, weiß auch, dass dieser Entzug länger dauert. Noch Monate nachdem die Einnahme gestoppt wurde, bekommen die Patienten das Zittern immer noch nicht weg. Dazu kommt der psychische Aspekt. Die psychische Abhängigkeit ist wie bei allen anderen Substanzen grob gesehen dieselbe: Angst vor der Zukunft, Angst vor bestimmten Situationen. Da müssen Wege gefunden werden, wie solche Situationen und Ängsten anders begegnet werden als mit wiederholter Einnahme altbewährter Medikamente. Dazu bedarf es einer langen Therapie mit praktischen Lösungsansätzen.

Tja und dann hatten wir noch die Konsumenten von sogenannten illegalen Drogen. Ich möchte hier nicht darüber schwadronieren, warum diese verboten sind. Heroin, Crack, Speed usw. sind Substanzen, die ein Glücksgefühl hervorrufen. Überraschenderweise fast sofort nach dem Konsum. Der Kick sozusagen. Und jetzt kommt’s: Dasselbe Glücksgefühl kennt jeder. Es werden Botenstoffe in den Körper abgegeben, welche uns glücklich machen, wenn wir uns freuen, zufrieden sind, etwas geschafft zu haben oder einfach nur guten Sex gehabt hatten. Mit der Einnahme von psychoaktiven Substanzen wird einfach ein Schritt überbrückt. Nämlich der Weg dahin, dem Körper zu sagen: Du bist glücklich. Diese Substanzen haben einen erheblichen Nachteil. Sie machen süchtig und verstärken das Verlangen nach mehr. Mal abgesehen von den laufenden Kosten zur Beschaffung, dürfte es bekannt sein, dass die Aufforderung zum Tanz einen Preis hat. Und die heißt oftmals: Tod. Wenn der Absprung verpasst wurde, muss der Preis dafür gezahlt werden. Ich persönlich bin dafür, dass diese weiterhin verboten bleiben. Einziges Streitthema, welches immer wieder hervorkommt, ist das Thema Cannabis. Ob es legalisiert werden sollte oder nicht. Da bin ich zwiegespalten. Einerseits ja, denn es hilft vielen Schmerzpatienten und Menschen mit bestimmten psychischen Erkrankungen. Hier denke, ich muss ein Umdenken erfolgen, damit diese Menschen legal an Hilfe kommen. Doch auch hier sollte mitbedacht werden, dass eben auch Cannabis eine Einstiegsdroge sein KANN. Der Umstieg auf andere, anders und schneller wirkende Substanzen  ist nicht auszuschließen. Und da liegt eben die Gefahr.

Zu guter Letzt noch ein Gedanke über das Verbot von Alkohol generell. Wird es nicht geben. Nicht heute, morgen oder im nächsten Jahrhundert. Obwohl es mehr Alkoholtote gibt als Menschen, die sich illegale Drogen eingepfiffen haben und daran verstorben sind. (2020:  1581 Tote. Quelle: https://www.drogenbeauftragte.de/presse/detail/zahl-der-an-illegalen-drogen-verstorbenen-menschen-waehrend-der-coronapandemie-um-13-prozent-gestiegen/ )

Alkoholtote 2020: Schätzungsweise 74000 Quelle:https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/a/alkohol.html

Das sind erschreckende Zahlen, denn jeder verstorbene Mensch ist in meinen Augen einer zu viel. Und genau deswegen schreibe ich unter meinen Alkitweets:

Alkoholsucht ist eine Krankheit und keine Einbildung.

Herzlichst

Freric

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