Kloster

Wie ich zum Säufer wurde… TEIL 1

Wie ich zum Säufer wurde… TEIL 1

Es ist eine lange Geschichte. Dazu möchte ich bemerken, dass ich mit meiner Geschichte keinesfalls Mitleid erregen möchte. Es ist nur die nackte Wahrheit, mit einem Seelenstriptease obendrein.
Zu meiner Story:
Icke bin Balliner, wa. Darauf bilde ich ma nüscht een, is aber so,wa.
Tut eigentlich auch nichts zur Sache. Meine leibliche Mutte war gerade 15 Jahre älter als ich zu meiner Geburt, ein halbes Kind. Mein Vater ist unbekannt. Die gute Frau hatte noch eine Mutter, die sich um sie mehr oder weniger gekümmert hat. Irgendwann kam das Jugendamt, weil das Mädchen nicht in der Lage war mit mir zu den üblichen Untersuchungen zu gehen und nahm mich mit. Ich litt an Unterernährung, Rachitis und war dehydriert. Mein Knochenbau war katastrophal, heute noch leide ich an den Folgen. Die Ärzte brachen mir den Hüftknochen und ich lag monatelang in einer Gipsschiene. Ich kann mich nicht daran erinnern, war ich doch noch zu klein und zu jung. Das Jugendamt übernahm das Sorgerecht und ich landete in einem Waisenhaus. Aus diesem Waisenhaus heraus kam ich zu Pflegeeltern, welche durchaus auch den Wunsch hegten mich zu adoptieren, was ihnen auch nach einiger Zeit gelang. Um Missverständnisse vorzubeugen: Ich benenne meine Adoptiveltern als meine Eltern. Meine Mutter und mein Vater, Meine leibliche Erzeugerin spielt in meinem Leben keine Rolle mehr, sie verstarb im Alter von 54 Jahren. Und dieser frühe Tod ist auf ihren ungesunden Lebenswandel zurück zu führen. It doesn´t matter, anyway.
Jetzt hat er aber Glück gehabt, möchte mancher denken. Einerseits ja, mich haben gut betuchte Menschen adoptiert, andererseits darf ich bemerken, dass eine glückliche Kindheit nicht mit Gold aufzuwiegen ist. Meine Kindheit bestand aus 4 Wänden, einer Tür, welche stets verschlossen wurde (von außen wohlgemerkt), einem Bett und einem Billyregal. Mehr nicht. Wenig bis keine Spielsachen, ein paar Bücher. Ende. Die Tür wurde geöffnet wenn ich zum Klo musste, es Essen gab oder mir gebracht wurde, es in die Kirche ging, Schule oder Kindergarten anstand. Das war es. Egal wo wir wohnten, ich hatte ein Gefängnis. Meine Mutter verdrosch mir seit ich denken kann mit diversen Haushaltsgeräten den Hintern und auf die Beine, auch festgebunden hat sie mich. Regelmäßig. Mein Vater war viel arbeiten und bekam nicht viel davon mit, sollte er es mitbekommen haben, so schaute er weg. Vielleicht liegt darin mein Hang zum Bondage und Spanking verankert, mag sein. Jedenfalls war es so, dass es unnormal war wenn ich nicht regelmäßig verdroschen wurde. Wenn man, seit man denken kann, auf Schläge konditioniert wird, gefesselt wird, fehlt es irgendwann, wenn dies nicht mehr geschieht.
Ich möchte nicht zu ausschweifend werden, es geht hier nicht um diese Geschichte. Nur manchmal fließen Tränen und Worte aus mir heraus und es tut mir auch heute noch gut, wenn ich es herauslassen kann. Nun, ich beendet meine 4. Klasse der Grundschule, hatte beste Noten, als meine Mutter sagte:“Entweder der Junge oder ich gehen.“ Kinder haben zwar oft das letzte Wort in diesem Falle aber mein Vater, der mich in ein katholisches Jungeninternat steckte. Dort habe ich es ein Jahr ausgehalten und dann bin ich achtkantig rausgeflogen, wegen mangelndem Sozialverhaltens. Ich habe die Klassenkasse geplündert, anderen Jungen die Zähne gerichtet und habe mit 11 Jahren angefangen zu rauchen. Das passt nicht so richtig für eine Chorknabenschule. So wurde ein anderes Internat gesucht und gefunden. Dies war aber mehr ein Heim für schwer erziehbare Jungs. Hier erst erfuhr ich Aufmerksamkeit, Achtung meiner Persönlichkeit und bekam dort altersentsprechend verantwortungsvolle Aufgaben. Meine erste sexuelle Erfahrung hatte ich auch dort -mit einem wesentlich älteren Jungen aus der Oberstufe. Davon vielleicht in einem anderen Blogbeitrag. Hier hatte ich auch meinen Erstkontakt zum Alkohol. Das ist für das erste nichts ungewöhnliches, man probiert das erste Bier und es schmeckt abscheulich, wärmt aber so schön den Bauch und man wird dusselig im Kopf. Dann auch den ersten Schnaps. Der macht etwas schneller dusselig im Kopf. Ich lerne schnell, es ist aber nichts was Sorgen bereiten müsste, allerdings, je früher man probiert, desto früher beginnt die psychische Konditionierung, die physische kommt lange später. Man wird nicht von jetzt auf gleich süchtig.

Bis hier erstmal. Hoffentlich liest das wirklich mal jemand.

freric

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Ordensregeln im Mittelalter und heute.

Dem Kloster oblag im Mittelalter – in seinem Einzugsbereich – nicht allein die Pflicht, ein geistlicher, religiöser Stützpunkt des Glaubens zu sein, nein, das Kloster war – zu viel größerem Anteil – Bestandteil der weltlichen Gesellschaft: Es war Teil des Feudalsystems, nämlich als Lehnsherr für die Bauern und gleichzeitig Lehnsnehmer von der Kirche oder dem König. Das Kloster kümmerte sich um Kranke (Klosterapotheke), gab Reisenden Unterkunft, verlieh Gelder wie heute eine Bank, gab Sicherheit für das Alter, betrieb Handwerk, Landwirtschaft und Handel, oftmals auch eine Klosterschule. In vielen Klöstern gab es eine „Verweltlichung“. Ein Eintritt in ein Kloster hatte nicht immer religiösen Gründen erfolgte, sondern er wurde aus den weltlichen Motiven der Bereicherung (z.B. von Adelsfamilien im Mittelalter) und der sozialen Versorgung (z.B. von nicht erbberechtigten Bauernkindern, die keine wirtschaftliche Grundlage für die eigene Familiengründung hatten) getan. Da die religiösen Motive so bei einer großen Anzahl von Mönchen, oftmals auch beim Klostervorsteher, dem Abt, fehlte, wurde das gesamten Kloster oft verweltlicht. Dennoch: Klöster waren die Bewahrer der Kultur und Zentren der Bildung. Kulturelle Arbeiten wurden ausschließlich in Klöstern gefertigt, etwa Kopien alter Bücher. Es wurden Kunst- und Kulturgüter geschaffen. Zu nennen sind etwa die Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches. Die Klöster praktizierten Landwirtschaft, Pflanzenzucht, sie entwickelten Kräuter- und Heilkunde und gaben sie an die umgebende Bevölkerung weiter. Das Kloster war somit im Mittelalter ein bedeutendes Entwicklungszentrum. Weitschauende Landesherren sahen diese Bedeutung und gründeten viele Klöster. Sie statteten sie mit weitreichenden Ländereien aus, oft in unterentwickelten Gegenden. Die Klöster wurden deshalb auch Stifte genannt (vom Landesherrn gestiftet).

Vor allem: Gott, den Herrn, lieben mit ganzem Herzen, ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Ebenso: Den Nächsten lieben wie sich selbst. Dann: Nicht töten. […] Nicht stehlen. Nicht begehren. Nicht falsch aussagen. Alle Menschen ehren. Und keinem anderen antun, was man selbst nicht erleiden möchte. Sich selbst verleugnen, um Christus zu folgen. Den Leib in Zucht nehmen. Sich Genüssen nicht hingeben. […] Den Zorn nicht zur Tat werden lassen. Der Rachsucht nicht einen Augenblick nachgeben. Keine Arglist im Herzen tragen. Nicht unaufrichtig Frieden schließen. Von der Liebe nicht lassen. Nicht schwören um nicht falsch zu schwören. Die Wahrheit mit Herz und Mund bekennen. Nicht Böses mit Bösem vergelten. Nicht Unrecht tun, vielmehr erlittenes geduldig ertragen. […] Nicht Stolz sein, nicht trunksüchtig, nicht gefräßig, nicht schlafsüchtig, nicht faul sein. Nicht murren. Nicht verleumden. […] Gottes Weisungen täglich durch die Tat erfüllen. Die Keuschheit lieben. Niemanden hassen. Nicht eifersüchtig sein. Nicht aus Neid handeln.  Streit nicht lieben. […]

Quelle: Benediktinerregel auf Kloster-Ettal.de

Diese Regel besteht nun fast seit 1400 Jahren und hat sich nicht wesentlich geändert. Auch die Gebetszeiten haben sich nicht grundlegend geändert, sind sie jedoch regional verschieden und auf die Aufgaben des Ordensmannes/frauen abgestimmt.

Der Mönch als Individuum war praktisch im Mittelalter nicht vorhanden, es galten strenge Regeln, nicht nur was die Gebetszeiten anbelangte. Hier ein Auszug der dazugehörigen Benediktinerregel:

Kapitel 28: Die Unverbesserlichen
Wenn ein Bruder öfter für ein Vergehen zurechtgewiesen und wenn er sogar ausgeschlossen wurde, sich aber nicht gebessert hat, verschärfe man die Strafe, das heißt, er erhalte noch Rutenschläge.
Wenn er sich aber auch so nicht bessert oder wenn er gar, was ferne sei, stolz und überheblich sein Verhalten verteidigen will, dann handle der Abt wie ein weiser Arzt.
Er wende zuerst lindernde Umschläge und Salben der Ermahnung an, dann die Arzneien der Heiligen Schrift und schließlich wie ein Brenneisen Ausschließung und Rutenschläge.
Wenn er dann sieht, dass seine Mühe kein Erfolg hat, greife er zu dem, was noch stärker wirkt: Er und alle Brüder beten für den kranken Bruder,
da der Herr, der alles vermag, ihn die Heilung schenkt.
Wenn er sich aber auch so nicht heilen lässt, dann erst setze der Abt das Messer zum Abschneiden an. Es gelte was der Apostel sagt: „Schafft den Übeltäter weg aus eurer Mitte.“ (1Kor 5,13)
Und an anderer Stelle: Wenn der Ungläubige gehen will, soll er gehen.“ (1Kor7,15)
Ein räudiges Schaf soll nicht die ganze Herde anstecken.

Kapitel 29: Die Wiederaufnahme von Brüdern
Es kann sein, dass ein Bruder eigenmächtig das Kloster verlässt und später wieder zurückkehren will.
In diesem Fall verspreche er zuerst gründliche Besserung von dem Fehlverhalten, das zum Austritt geführt hat.
Danach werde er aufgenommen, aber als letzter eingereiht; dadurch wird seine Demut geprüft.
Wenn er wieder austritt, werde er noch zweimal in dieser Weise aufgenommen. Er muss aber wissen, dass es danach keine Rückkehr mehr gibt.


Kapitel 30: Die Strafe bei Mangel an Einsicht
Nach Alter und Einsicht muss es unterschiedliche Maßstäbe geben.
Daher gelte: Knaben und Jugendliche oder andere, die nicht recht einsehen können, was die Ausschließung als Strafe bedeutet,
sollen für Verfehlungen mit strengem Fasten oder mit kräftigen Rutenschlägen bestraft werden. Sie sollen dadurch geheilt werden.

Soviel mal dazu. Im Großem und Ganzen kann man sagen, dass es kein Zuckerschlecken war als Mönch im Mittelalter,

Heute sind die Strafen nicht mehr ganz so drakonisch und die Regeln, die Bestrafungen nach sich ziehen gibt es zwar noch, sind aber eher symbolischer Natur zuzuordnen. Was die Gebetszeiten anbelangt hat sich nicht viel geändert:

Die Regel selbst schreibt acht Gebetszeiten (VigilLaudesPrimTerzSextNonVesper und Komplet) vor. Innerhalb einer Woche sollen alle 150 Psalmen des Alten Testamentes gebetet oder gesungen werden. Das geht als von mitten in der Nacht und über den Tag verteilt, zusätzlich zu einer hl. Messe täglich. Natürlich kann man heute, da Ackerbau und Viehzucht, sowie das handschriftliche kopieren von Büchern weitestgehendst in den Hintergrund geraten ist, nicht unbedingt an den vielen Gebetszeiten teilnehmen. Man holt dieses im stillem Gebet nach und versucht trotzdem seine Arbeit zu verrichten.

Mein Leben im Kloster

Ich habe mich in jungen Jahren schon für das Klosterleben interessiert. Da war ich gerade 12. Und weil das zu jung war, wurde ich Messdiener und atmete den Geruch von sehr alten Gemäuern ein. Da ich einige Patres kennen lernen durfte, hatte ich in meiner Jugendzeit auch Zutritt zu Orten, die den Touristen und Gästen des Klosters verwehrt blieben. Im Laufe der Jahre kannte ich jeden Winkel, jede geheime Treppe, jeden verwunschenen Ort in dem 700 Jahre altem Klostergemäuer. Kurzum, ich trat nach meiner Ausbildung in den Orden der Salvatorianer ein. Das geht natürlich nicht einfach so. Man kann da nicht einfach aufkreuzen mit einem: „Hallo, hier bin ich und ich mach jetzt mit!“ Nein, man schreibt seine Bewegründe auf und bewirbt sich um die Aufnahme als Kandidat. Das tat ich und die Ordensgemeinschaft, das Kapitel, stimmten zu. Allerdings musste ich meine Heimat verlassen und nach Münster zu der dortigen Gemeinschaft ziehen. Ein Jahr verging, in welchem ich theologische Vorlesungen besuchte, hauseigenen Unterricht bekam und auch sonst gut ausgebildet wurde im Sinne des Gründers P. Franziskus Jordan. By the way, ich hatte immer noch mein eigenes Konto, Hab und Gut. Ich ging vormittags einer bezahlten Arbeit nach und am Nachmittag nahm ich am Klosterleben teil. Mit allen Aufgaben und Pflichten, wie die anderen auch. Wieder wurde die Gemeinschaft gefragt ob ich als Novize geeignet bin. Wieder stimmten sie in geheimer Wahl für : JA. Und so ging es dann nach Passau in das Ausbildungshaus. Ein geregelter Tagesablauf gemäß der Regel. Nur nachts brauchten wir nicht zum Gebet aus dem Bett. Die Gebetszeiten beschränkten sich auf die Laudes, Mittagsgebet und die Vesper. Und jeden Tag eine Meditation für die Novizen. Zwischendurch Unterricht und Studium. Und Arbeit in der klostereigenen Obstplantage.
Mein Konto war eingefroren und ich brauchte auch nichts an den Orden bezahlen. Wir bekamen ein Handgeld, ich glaube es waren 20 DM im Monat. Mehr brauchten wir auch nicht. Wofür auch? Die Dinge des täglichen Bedarfs, (Seife, Zahnbürsten,etc) und Kost wurde vom Orden gestellt, Kranken- und Rentenversicherung weiter bezahlt. Selbst die Raucher wurden bedacht. alles in allem beileibe kein Leben im Luxus, aber das ist auch nicht Sinn der Sache. Mein Zimmer bestand aus einem Tisch, einem Bett, einem Kleiderschrank und einem Waschbecken. Duschen waren auf dem Gang. Ende. Kein Luxus. Aber einen wunderschönen Blick vom Klosterberg auf Passau hinab. Den werde ich nicht vergessen.
Das Essen war einfach aber gut. Gelernt habe ich nicht nur das theologische Einmaleins, sonder auch das Singen. Gregorianische Choralgesänge. Tolle Sache.

Tja, wie das Leben so spielt, ich habe mich in ein Mädchen verliebt und musste den Orden verlassen. Das ist halt so, so sind die Spielregeln. Diese Beziehung, wenn es überhaupt eine war, hielt genau zwei Wochen nach meinem Austritt an und ich musste mir einen Job suchen. Da fingen dann meine Schiffsreisen an.

So, ich hoffe Euch einen kleinen Einblick in das Klosterleben gewährt zu haben. Eines möchte ich noch sagen. Begenet Ihr eine Nonne, einem Pater oder Frater, einem Ordensmann/frau jedwelcher Religion, achtet sie. Sie tun mit ihrem Leben etwas Gutes. Vielleicht im Augenblick nicht für Euch, dann für jemanden anderes ohne Gegenleistung zu erwarten. Es spielt keine Rolle ob er/sie die Armenküche versorgt, sich um Kleiderspenden kümmert, Seelsorger ist, Notfallrettungsassistent ist, Lehrer an der Schule ist, in der Krankenpflege arbeitet oder als Professor an der Uni lehrt. Jeder hat seine Aufgabe in einer Glaubensgemeinschaft/Orden. Und jede einzelne Aufgabe ergibt ein Ganzes.

Ein Abschlusswort zum Thema Reichtum und Kirche.

Bitte unterscheidet zwischen Amtskirche und Ordenskirche. Wer meinen Artikel tatsächlich gelesen hat weiß woher die Amtskirche und die Klöster ihren Reichtum haben. Ja, es gibt viele Orden, die sich wenig Sorgen um Finanzen machen müssen. Bis jetzt. Das hat mehrere Gründe. Erstens, die Nachwuchssorgen. In unserer Gesellschaft ist es nicht mehr unbedingt en vouge ins Kloster einzutreten. Folglich schwinden die Mitgliederzahlen erschrecken schnell. Demzufolge müssen für bestimmte Aufgaben externe weltliche Mitarbeiter eingestellt werden, die im Gegensatz zu Ordensleuten bezahlt werden wollen. Zweitens, die Klöster als Bauwerk sind nur mit sehr viel Geld zu erhalten. Denkmalschutz, Sicherheit und Restaurierungen und Reparaturen an solchen Gebäuden sind sehr teuer und gehen in die Millionen, die manche Orden alleine nicht stemmen können. So ist es heute schon so, am Beispiel Kloster Steinfeld, dass sich Investoren darauf spezialisiert haben die Klostergebäude zu kaufen und zu vermarkten. Im Gegenzug dafür haben die Ordensleute lebenslanges Wohnrecht und freie Nutzung der Gebäude. Das hat zwar den Vorteil, dass die Ordensleute ein Wohnheim haben, ihren Aufgaben weiterhin nachkommen können, die Gebäudefinanzen vom Hals haben aber mit der klösterlichen Stille und Einkehr ist es vorbei. Vielleicht schreibe ich irgendwann mal einen Extraartikel.

Man sieht also: Reichtum, angehäuft, kann auch zurückschlagen. Jeder kennt es: Gebäude, die nicht bewohnt sind kosten Geld. Geld was die Ordensleute nicht mehr erwirtschaften können.

Danke für´s Lesen und Eure Geduld es bis hierher geschafft zu haben.

Herzlichst

Freric

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Klostergeschichte gestern und heute 2. Teil

Klostergeschichte gestern und heute 2. Teil

Wenn man nun bedenkt, dass Fürsten und Herrscher sich bis dahin fast nur um das eigene Wohl kümmerten, Steuern von Arbeitern und Bauern eintrieben, die Ressourcen schröpften und sich Reichtümer anhäuften, so kann man sich den Wunsch der Bevölkerung nach medizinischer Versorgung, Bildung und Wohlstand vorstellen. Klöster a la Benediktiner boten dies. Die Fähigkeit des Lesens und Schreibens war in der breiten Masse kaum bis gar nicht vorhanden und war Ordensleuten und dem Adel vorbehalten. Der Adel schickte seine Nachkommen oft ins Kloster um dort ausgebildet zu werden. Normale Leute konnten sich dies in der Regel nicht leisten. Die Ausbildung war nicht billig zu haben und so kamen die Klöster zu Landbesitz und Geld. Sie wurden auch durch Schenkungen fürstlich entlohnt. Nicht selten vermachten weltliche Fürsten den Klöstern großzügige Spenden, in der Hoffnung dadurch doch noch ins Himmelreich zu kommen. Später wurden Ablassbriefe verkauft um an noch mehr Reichtum zu kommen. Außerdem wurden Landesfürsten vom König dazu verdonnert Abgaben an die Klöster zu entrichten. So kamen die Klöster zu viel Reichtum. Reichtum bedeutete aber auch Macht. Auch an Nachwuchs mangelte es nicht, denn es wurden üblicherweise mindestens ein Sohn oder Tochter einer Familie ins Kloster gesteckt, ob sie wollten oder nicht. Bestes Beispiel und bekannte Persönlichkeit war Hildegard von Bingen, welche später Äbtissin einer Benediktinerinnenabtei wurde.

Ein wesentlicher Aspekt in der (Kloster)- Kirchengeschichte ist die Vermischung von weltlichen Herrschern und geistlichen Führern.
Man muss unterscheiden zwischen der Weltkirche, unterteilt in Diözesen und Gemeinden, Bistümer) und der klösterlichen Welt.
Die weltliche Kirche verlieh Ämter wie Bischof, Kardinalswürden, ernannte Erzbischöfe und gleichzeitig damit verbunden waren Ländereien, Steuerrecht und andere Annehmlichkeiten an weltliche Fürsten, die zum Teil verheiratet waren und Kinder hatten. Das hatte zur Folge, dass diese Ämter beim Versterben desjenigen einfach weitervererbt wurden. So konnte es passieren, dass auf einmal ein zwölfjähriger Junge mal eben Bischof wurde. Alles in einem war es ein riesengroßer Klüngel mit vielen Streitereien und Krieg. Die endgültige Trennung von Staat und Kirche vollzog sich wesentlich später und ist nach gängiger Lehrmeinung immer noch nicht gänzlich vollzogen.

Die Klöster unterstanden dem ansässigen Bischof, hatten im täglichen Politikgeschehen sicherlich eine Menge zu sagen waren dabei aber meistens im Hintergrund die Strippenzieher. Die meisten Ordensleute taten ihre Arbeit, versuchten autag gemäß ihrer Regel zu leben.

Damit dieser Beitrag nicht ganz zu trocken wird, wenden wir uns einer genüßlichen Sache zu. Dem BIER.
Man sagt den Benediktinern nach, dass sie das Brauen erfunden hätten. Das stimmt nicht ganz, vergorene Flüssigkeiten aller Art gab es schon im frühen China oder im Nahen Osten. Wir kennen alle Bilder von dicken Mönchen mit eine großem Krug Bier in der Hand.

Bierherstellung gleich Frauensache. Das änderte sich erst kurz vor der Jahrtausendwende. Das Christentum war im 6. und 7. Jahrhundert durch irische Missionare nach Europa gekommen. Als Karl der Große im Jahre 800 n. Chr. deutscher Kaiser wurde, gab es alleine in Bayern 300 Klöster, von denen einige schon seit 150 Jahren Bier brauten: sogenannte Klosterbrauereien.

Als festgelegt wurde, dass die weltlichen Fürsten an die Klöster Abgaben zu leisten hatten, war das Klosterbier ein fester Bestandteil der Lieferungen. Jedoch war das meist aus Hafer hergestellte, mit oder ohne Honig versetzte Klosterbier, ein ziemlich dünnes Gebräu. Das mag der Grund dafür sein, dass sich die Mönche selber intensiv dem Bierbrauen widmeten, denn man suchte ein nahrhaftes und wohlschmeckendes Getränk zu den Mahlzeiten, die vor allem in der Fastenzeit ziemlich karg waren.

Es galt: Liquida non frangunt ieunum – Flüssiges bricht das Fasten nicht.

Also war Bier immer erlaubt, trotz einiger Versuche von tugendhaften Zeitgenossen, den Verbrauch per geistlicher oder weltlicher Verordnung einzuschränken. Und in der Tat nahm der Bierverbrauch in den Klöstern, wohl aufgrund der körperlichen Beanspruchung durch die Klosterarbeit und die umfangreichen Exerzitien, recht erstaunliche Ausmaße an: Immerhin berichten die Chronisten, dass es jedem Mönch erlaubt war, 5 Liter Bier am Tag zu sich zu nehmen. Man stelle sich vor, jeden Tag 5 Liter Bier zu trinken. Zur Erklärung: Dieses Bier war eine ziemlich dünne Suppe, doch nahrhaft und hatte nicht wirklich viel Alkohol intus, zumeist mit Wasser vermischt. Auch wurde dieses Bier als Armenbier an die Bevölkerung kostenlos ausgegeben.

Im nächsten Beitrag geht es um Ordensregeln und wie die Leute tatsächlich im Kloster lebten.

wir lesen uns!?

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Kloster gestern und heute…

Ich fange mit dem Gestern an und möchte ein paar Worte über Klöster im christlichen Sinne sprechen. Was ich vermeiden möchte, ist jemanden meine Meinung aufzubürden oder den Eindruck enstehen zu lassen ich wäre hier auf einer Mission unterwegs. Es geht einfach nur um Information und meine Erfahrungen im Kloster. Ich habe allergrößtes Verständnis, wenn es Leute gibt, die mit dem Thema nichts anfangen können oder wollen. aber die lesen diesen Text wahrscheinlich ohnehin eher nicht, wobei ich es nicht ausschließen möchte. Ich erhebe keinen Anspruch auf 100%ige Richtigkeit meiner Angaben, es soll ja auch keine Diplomarbeit darstellen. Es werden im Laufe der folgenden Zeilen viele bekannte Namen auftauchen. Auch den Unterschied zwischen benediktinischen Orden und den franziskanischen Orden werde ich noch kurz beleuchten.

Denkt man an ein Kloster, kommen einem unweigerlich Filme wie „Der Name der Rose“, „Der Glöckner von Notre Dame“ und ähnliche großartige Filme und Dokumentationen über Zeiten der Inquisition in den Sinn. Doch die Zeiten von christlichen Gemeinschaften fingen doch viel früher an. Die ersten urchristlichen Gemeinden bildeten sich in Jerusalem, daraus folgten weitere in Antiochia in Kleinasien und Syrien. Die Nachfolge Christi anzutreten hieß beileibe nicht alles stehen und liegen zu lassen um in Armut und Hunger zu leben, jedoch nach bestimmten Regeln und ethischen Werten, welche Christus zu seinen Lebzeiten zu vermitteln suchte. Der Grundgedanke ein gottgefälliges Leben zu führen ist zunächst kein verwerflicher. Würden alle Menschen alleine nur die zehn Gebote einhalten… Wir bräuchten keine weiteren Gesetzbücher. Nirgends.
Zunächst schlossen sich Einsiedler zusammen (in Ägypten und Palästina) um über bestimmte Dinge des Lebens zu meditieren und nachzudenken. Das erste und wahrscheinlich älteste bauliche Kloster ist das von Kopten errichtete Antoniuskloster in Ägypten. (Kopten sind die Einwohner Ägyptens, welche ägyptisch sprechen und dazu Christen sind, sehr einfach erklärt, das Thema ist sehr komplex.) Das Antoniuskloster wurde im 4. Jahrhundert auf einer Nilinsel von Pachimus, ein Schüler des hl. Antonius im etwa 3. Jahrhundert erbaut. Pachimus gründete noch viele weitere Klöster die zum Vorbild für spätere Ordensgemeinschaften wurden.

Machen wir einen kleinen Zeitsprung, denn Geschichte entwickelt sich mit der Zeit. Jetzt kommt ein Name, der von Euch sicher schon mal gehört wurde: Benedikt von Nursia. Dieser war auch ein Einsiedler, welcher die Idee hatte eine Gemeinschaft zusammen zu rufen, eine (Ordens-) Regel aufstellte, welche unter dem Namen:“Ora et labora!“ (Bete und arbeite!) verschriftet wurde. Er lebte bis zum Jahr 555 und 529 baute er sein erstes Kloster in Montecassino auf. Diese Ordensregel ist bis heute für viele andere Ordensgemeinschaften eine Grundlage der Ordensgemeinschaften. (Benediktinisch geprägter Orden) Keineswegs beinhaltete diese Regel eine Anhäufung von wirtschaftlichen Gütern wie Gold, Geld und andere Annehmlichkeiten. Im Gegenteil, Gastfreundschaft, Krankenpflege, Bildung, Kunstfertigkeit und Seelsorge standen im Vordergrund. Bildung war für Seelsorge sowieso ein wichtiges Thema, Wissen über Natur und Dinge, Medizinkenntnisse, das Lesen und Schreiben, das Kopieren von Schriften, aber auch Ackerbau und Viehzucht gehörten zum klösterlichen Leben nach „Ora et Labora!“ einfach dazu.

Bis hier erstmal.

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