Inquisition

Kloster gestern und heute…

Ich fange mit dem Gestern an und möchte ein paar Worte über Klöster im christlichen Sinne sprechen. Was ich vermeiden möchte, ist jemanden meine Meinung aufzubürden oder den Eindruck enstehen zu lassen ich wäre hier auf einer Mission unterwegs. Es geht einfach nur um Information und meine Erfahrungen im Kloster. Ich habe allergrößtes Verständnis, wenn es Leute gibt, die mit dem Thema nichts anfangen können oder wollen. aber die lesen diesen Text wahrscheinlich ohnehin eher nicht, wobei ich es nicht ausschließen möchte. Ich erhebe keinen Anspruch auf 100%ige Richtigkeit meiner Angaben, es soll ja auch keine Diplomarbeit darstellen. Es werden im Laufe der folgenden Zeilen viele bekannte Namen auftauchen. Auch den Unterschied zwischen benediktinischen Orden und den franziskanischen Orden werde ich noch kurz beleuchten.

Denkt man an ein Kloster, kommen einem unweigerlich Filme wie „Der Name der Rose“, „Der Glöckner von Notre Dame“ und ähnliche großartige Filme und Dokumentationen über Zeiten der Inquisition in den Sinn. Doch die Zeiten von christlichen Gemeinschaften fingen doch viel früher an. Die ersten urchristlichen Gemeinden bildeten sich in Jerusalem, daraus folgten weitere in Antiochia in Kleinasien und Syrien. Die Nachfolge Christi anzutreten hieß beileibe nicht alles stehen und liegen zu lassen um in Armut und Hunger zu leben, jedoch nach bestimmten Regeln und ethischen Werten, welche Christus zu seinen Lebzeiten zu vermitteln suchte. Der Grundgedanke ein gottgefälliges Leben zu führen ist zunächst kein verwerflicher. Würden alle Menschen alleine nur die zehn Gebote einhalten… Wir bräuchten keine weiteren Gesetzbücher. Nirgends.
Zunächst schlossen sich Einsiedler zusammen (in Ägypten und Palästina) um über bestimmte Dinge des Lebens zu meditieren und nachzudenken. Das erste und wahrscheinlich älteste bauliche Kloster ist das von Kopten errichtete Antoniuskloster in Ägypten. (Kopten sind die Einwohner Ägyptens, welche ägyptisch sprechen und dazu Christen sind, sehr einfach erklärt, das Thema ist sehr komplex.) Das Antoniuskloster wurde im 4. Jahrhundert auf einer Nilinsel von Pachimus, ein Schüler des hl. Antonius im etwa 3. Jahrhundert erbaut. Pachimus gründete noch viele weitere Klöster die zum Vorbild für spätere Ordensgemeinschaften wurden.

Machen wir einen kleinen Zeitsprung, denn Geschichte entwickelt sich mit der Zeit. Jetzt kommt ein Name, der von Euch sicher schon mal gehört wurde: Benedikt von Nursia. Dieser war auch ein Einsiedler, welcher die Idee hatte eine Gemeinschaft zusammen zu rufen, eine (Ordens-) Regel aufstellte, welche unter dem Namen:“Ora et labora!“ (Bete und arbeite!) verschriftet wurde. Er lebte bis zum Jahr 555 und 529 baute er sein erstes Kloster in Montecassino auf. Diese Ordensregel ist bis heute für viele andere Ordensgemeinschaften eine Grundlage der Ordensgemeinschaften. (Benediktinisch geprägter Orden) Keineswegs beinhaltete diese Regel eine Anhäufung von wirtschaftlichen Gütern wie Gold, Geld und andere Annehmlichkeiten. Im Gegenteil, Gastfreundschaft, Krankenpflege, Bildung, Kunstfertigkeit und Seelsorge standen im Vordergrund. Bildung war für Seelsorge sowieso ein wichtiges Thema, Wissen über Natur und Dinge, Medizinkenntnisse, das Lesen und Schreiben, das Kopieren von Schriften, aber auch Ackerbau und Viehzucht gehörten zum klösterlichen Leben nach „Ora et Labora!“ einfach dazu.

Bis hier erstmal.

Views: 77

Posted by lovefeet1973 in Unterwegs, 0 comments