Nein heißt nein? Darf Sub/dev/Sklave- in „Nein!“ sagen? by @freric1973

Beide Parteien, wenn man so will, müssen ihre Wünsche, Begehrlichkeiten und Vorlieben äußern können, offen und frei.

@Needie_is_back und ich wollten je einen Beitrag über das Thema „Nein heißt nein?“ schreiben. Needie ist einige Tage im Vorsprung, dies ist meiner Arbeit geschuldet. Jetzt habe ich Urlaub und ich hole dies gerne nach. Verschiedenen Menschen, verschiedene Ansichten. Das halte ich übrigens auch bei vielen anderen Themen für immens wichtig, kann man doch eine Menge davon lernen und vor allem neue Ansichten, Einsichten gewinnen. Sollte sich noch jemand über dieses Thema Gedanken machen, so fühle er sich frei sich dieser Frage zu stellen.

Den Blogeintrag von Needie findet Ihr hier: www.neediesblog.wordpress.com/2020/12/25/nein-heisst-nein/

Diejenigen von uns, die sich vielleicht noch nicht so lange mit BDSM beschäftigt haben, werden in diesem Kontext fragen:“ Wie meint der das, nein, heisst nein? Ist doch logisch!“ Dazu ein klares Jein. Es kommt nämlich darauf an, wie es zustande kommt. Betrachten wir nur kurz einmal folgende Situation:

Sub ist mit allen Mitteln der Bondagekunst gefesselt, Dom macht sich bereit ihn/sie anal zu bearbeiten. Sub sagt: „Nein!“

Es stellen sich jetzt folgende Fragen: Geschah dies im gegenseitigen Einverständnis? Hat Dom Grenzen überschritten? Oder hat Sub nun doch Angst bekommen, trotz Konsens?

Dom sollte hier abbrechen und die Beteiligten sollten…. richtig! Darüber reden. So steht es nämlich im goldenen Buch, (dazu mehr auf: https://www.feetlove1973.de/?p=539)  aber der gesunde Menschenverstand sollte eine wesentliche Rolle spielen.
Der Anfang einer BDSM-Beziehung sollte ´meiner Meinung nach immer mit vielen Gesprächen anfangen. Gesprächen, in denen Tabu´s genau definiert werden. Was darf, was kann, was muss natürlich auch. Beide Parteien, wenn man so will, müssen ihre Wünsche, Begehrlichkeiten und Vorlieben äußern können, offen und frei. Versäumt man diese Gespräche kann es dazu kommen, dass Dom unsicher wird das zu tun was er möchte, immer mit dem Hintergedanken: „Darf ich das jetzt oder nicht?“ Bei Sub kann sich eine psychische Situation ergeben, aus der selten gut herauszukommen ist. Angst, es gibt verschiedene Arten von Angst, ist nicht zu unterschätzen. Auch das Reden danach bleibt für meine Begrifflichkeiten ein Muss. Und die Ergebnisse daraus sind ja keinesfalls in Stein gemeißelt. Wünsche können sich ändern, Vorlieben auch.

Für viele BDSM-ler ist es anscheinend nicht mehr vonnöten ein Safewort zu haben, geschweige es zu benutzen. Und doch halte ich persönlich diesen Anker für sehr wichtig. Und dies nicht nur für Sub. Auch Dom kann in Situationen kommen, in denen er/sie überfordert ist. Nämlich dann, wenn Sub im Space einfach noch mehr will als ursprünglich besprochen. Dann hat auch ein „Nein!“ und/oder Abbruch durch Dom seine Berechtigung. Und dies sehe ich nicht nur bei Anfängern und Fortgeschrittenen so.
Für diejenigen, die kein Safewort mehr benutzen oder es einfach abgeschafft haben, geschah das sicher nicht aus Zwang, sondern das ergab sich mit dem Zauberwort: Vertrauen. Wenn man sich lange kennt, Menschenkenntnis erlangt hat und weiß wie der Partner während einer Session körperlich und mental reagiert, kann selbst reagieren und abwägen was passieren wird.
Apropos Safewort. „Aua“ eignet sich, wie bereits bekannt nicht als Safewort. „Nein!“ übrigens auch nicht.

Nachdem ich Needies Blogeintrag dazu gelesen habe, sie lebt ja BDSM 24/7 mit ihrem Partner, habe ich mir auch dazu ein paar Gedanken gemacht. Ich denke bei 24/7 gelten für jede partnerschaftliche Beziehung jeweils eigene Regeln, die in dieser festgelegt wurden. Leider wurde ich noch nicht eingeladen mir dieses in echt zu betrachten. Trotzdem habe ich eine Meinung dazu, obwohl ich mir diese Form für mich nicht vorstellen kann. 24/7 ist eine Lebenseinstellung, die in die Tiefe geht und nicht nur Sadismus- und Masochismusvorlieben bedient. Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen wieviel Vertrauen in einer solchen tiefgreifenden Beziehung herrschen muss, damit sich ein „Nein!“ praktisch von selbst verbietet oder eben einfach nicht mehr vonnöten ist. Da müssen keine Verträge geschlossen werden. Trotzdem hat Dom  umso mehr Verantwortung. Aber auch Sub hat sich um sich zu kümmern. Auch Sub muss klar aussprechen dürfen was gerade nicht geht oder was sie/er sich anders vorstellt oder wünscht. Wie im echten Leben. Denn das ist es nämlich: Das echte Leben.
Wer sich gerade vorstellt, dass Sub in einer 24/7 Beziehung dauergeil durch die Gegend rennt und sich eine Session nach der anderen wünscht, irrt wahrscheinlich. Fragt mal Needie, bei der ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken möchte.
Und nun Werbung:

Kennt Ihr eigentlich den Shop von Needie und ihrem Partner? Ein super Laden. Es geht um Schlagwerkzeuge von zart bis hart. Auch ich habe schon dort bestellt und hervorragende Ergebnisse erhalten. Ein Foto von meinem Hintern erspare ich Euch.

Zum Gucken: www.ursu-shop.com

In diesem Sinne

Freric

Bitte folg mir!

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